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Grundlage

Titel:

Selbstführung - Führen – Dienen

 

Händeler, Erik, Himmel 4.0 –

Wie die digitale Revolution zur Chance für das Evangelium wird

2. Auflage, Moers 2017


 

S. 18: „Der Mangel unserer Zeit ist immateriell: an Problemlösungen, an Beratung, an Qualität, an Gesundheit, aber doch nicht an materiellen Gütern.“ … es geht um die Vorgänge zwischen den Menschen.

 

Kirchen als „relikte früherer Epochen“ verlieren Mitglieder und Substanz. – Religiöse Menschen, durch ihre Berufe geprägt, wollen ihre Gemeinden erhalten und erneuern, Ziele neu formulieren, Vorschläge machen, wie die aktuelle Zeit in die Gemeinde wirkt, damit diese sich neu formatiert und auf das Umfeld ausstrahlt.

 

S. 38

Mitarbeiter der Kirche kennen vielfach die „normale“ Arbeitswelt nicht; sie sprechen eher wie Politiker über Ausbeutung, Umverteilung, weniger darum, wie Wohlstand erzeugt werden kann, um Gesundheit, Bildung und Soziales zu erhalten – kein Wirtschaftsnarrativ.

 

Der Wandel der Wirtschaftswelt muss jedoch verdeutlicht werden, um gestaltend mitzuwirken. Da Denken die Wirtschaft immer schneller verändert, muss auch die Betrachtung und das Handeln der Wirtschaft dieser Entwicklung folgen. Wertvorstellungen in den Köpfen der Menschen sind den Entwicklungen anzupassen, damit künftig ausreichender Wohlstand generiert werden kann. Inhaltliche Auseinandersetzungen sind geboten, um zu erwartende Konflikte optimal zu nutzen.

 

S. 47 f.

Wissensarbeit hat eigene Erfolgsmuster und verändert so Berufsalltag, Hierarchien, Wirtschaftspolitik, Kirchen; die Kompetenz rutscht von oben nach unten, auf die Fach- und Sachbearbeiter-Ebene.

 

Es ergeben sich andere, flachere Hierarchien – S. 49

Firmenhierachie vorgestern

In der Informationsgesellschaft gehört das entscheidende Kapital Wissen, Erfahrungen, Beziehungen nicht mehr der Firma, sondern den Mitarbeitern.

 

Direkte Kommunikation ist neben Verantwortlichkeiten zu organisieren; Hierarchien/Funktionen orientieren sich an den tagesaktuell erforderlichen Kompetenzen. Hierarchie richtet sich nach der relevanten Kompetenz: Führung hat die Aufgabe, statt Sachentscheidungen zu treffen, den Informationsfluss und die Ressourcen zu moderieren und so zu gestalten und die Menschen mit ihren Stärken und Schwächen (Lebensgeschichte!!) zu analysieren und zielkonform einzusetzen – viel nachzufragen.

 

Statt Abteilungsarbeit werden Wissensfunktionen dem Produktions- bzw. Leistungsprozess entsprechend organisiert, Verantwortungsbereitschaft gefordert. Produktivitätsunterschiede sind heute alsbald zu allererst Verhaltensunterschiede.

 

Destruktives Verhalten, klammern an Hierarchien werden die schlimmsten Kostenfresser:

Flache Hierarchien > Teamarbeit >höhere Zahl und größere Komplexität an Schnittstellen > psychische Herausforderung für Mitarbeiter > Mobbing und Angst.

 

Anmerkung: neue Verhaltensweisen, wie solche Gruppenphänomene vermieden und Wissensfortschritt gefördert werden kann.Aufgabe der offenen Diskussion – Vermeidung von Bashing des Kritikers! (Einfluss von Blendern, Narzissten verhindern) keine Vernichtung von Andersdenkenden, Wichtige Aufgabe: effiziente Organisation der Informationsarbeit.

 

S. 55 ff.

Streitkultur entscheidet den Wettbewerb! Wie ist die Fähigkeit der Menschen, mit Informationen aus verschiedener Perspektive umzugehen? Die erforderlichen Verhaltensänderungen sind – auch unter Schmerzen – einzuüben. Hier ist die dienende Führung gefordert statt Machtkämpfe! Menschen fördern sich gegenseitig.

 

Statt an kurzfristigem Eigennutz orientiert, Maß nehmen am Gesamtnutzen des Prozesses: vom Lieferanten bis zum Kunden! > neue Kultur der Zusammenarbeit einüben! Größtes Problem: die überindividuelle Zusammenarbeit > nicht auf engere Kreise begrenzt! Maslows Kreise!

 

Das Christentum schließt das Wohl aller Menschen an – insoweit ist dies eine Zukunftsreligion! Das Ringen um produktiveres Verhalten wird so auch eine letztlich zwischen-religiöse Auseinandersetzung.

Individualismus ist Folge der selbstverantworteten Informationsarbeit. – Diese wird nur möglich bei einem Klima einer kooperativen Ethik, auch bei aktuellen Problemen mangelnder gesellschaftlicher Stabilität (Scheidungen, destruktive Verhaltensweisen u.ä.)

 

Streitkultur muss leisten, daß und wie unterschiedliche Interessen beim Zusammenwirken verschiedener Gruppen und Individuen zu einem positiven und akzeptierten Ergebnis führt.

 

Vgl. ab S. 67 ff.; Streitkultur in der Kirche;

 

Eine produktive Streitkultur bedeutet Wertschätzung des Mitwirkenden, Wahrhaftigkeit, Transparenz, Blick auf das Ganze bei allen Beteiligten, Verantwortung für das eigene Tun tragen.

Zusammenarbeit erfordert gute, dienende Führung.

 

S. 106:

Nur durch „dienende Führung“ kann der Sendungsauftrag der Kirche erfüllt werden; „dienende Führung“ inspiriert, fördert, ermöglicht, moderiert und bildet Netzwerke; dies setzt voraus: Wertschätzung, Empathie, Zuspruch, Authentizität, Kommunikation.